Verbrauche ich zu viel Energie?

Von Papa und Mama bis zu den Kids: In Zeiten von Homeoffice und digitalem Fernunterricht sind Computer, Tablet und Laptop im Dauerbetrieb. Hinzu kommt, dass auch Kaffeemaschine und Herd zu Hause seit der Pandemie häufiger zum Einsatz kommen als früher. Bestimmt hast du dich deshalb auch schon gefragt: Kostet mich Corona mehr Strom? Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online ist der Frage nachgegangen und hat einen neuen Stromspiegel veröffentlicht. Damit kannst du genau prüfen, wie du mit deinem Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Haushalten in Deutschland abschneidest.

Stromverbrauch in Pandemiezeiten

Über 3.000 Datensätze von Privathaushalten hat co2online ausgewertet, um zu prüfen, inwiefern sich der Elektrizitätsbedarf 2020 gegenüber 2019 verändert hat. Das Ergebnis: Rund 72 Prozent der Haushalte haben mehr Strom als im Vorjahr benötigt – im Durchschnitt etwa fünf Prozent mehr. Als Ursachen dürften vor allem der Lockdown und das vermehrte Arbeiten im Homeoffice in Betracht kommen, vermutet die vom Bundesumweltministerium geförderte Beratungsgesellschaft.

Wer davon betroffen ist – und eventuell zu denjenigen gehört, die nachzahlen mussten –, stellt sich die Frage: Verbrauche ich zu viel Strom? Um das zu beantworten, liefert der neue Stromspiegel im ersten Schritt eine gute Orientierung.

Individuelle Vergleichswerte

Damit Verbraucher ihren Energiebedarf möglichst genau einordnen können, wird bei den Orientierungswerten des Stromspiegels stark differenziert. Je nach Gebäudetyp, Personenanzahl und Warmwasserbereitung fallen sie entsprechend höher oder niedriger aus.

„Deshalb nutzen wir den Stromspiegel auch gern in unserer Beratung“, erläutert Energieberater Konrad Geppert vom E-Werk Mittelbaden. „Denn der allgemeine Vergleichswert von 3.000 kWh im Jahr pro Haushalt ist für viele Kunden oft irreführend.

Sobald man davon abweicht, denken viele, dass etwas nicht stimmt. Dabei ist dieser Vergleichswert einfach nur nicht differenziert genug. Denn natürlich macht es für meinen Stromverbrauch einen Unterschied, ob ich als Einzelperson in einem Haus lebe oder mit drei Personen in einer Wohnung. Und genau diese Faktoren werden im Stromspiegel beachtet.“

So lässt sich beim Stromspiegel der eigene Verbrauch in eine von sieben Kategorien einordnen. Dadurch kann eine verlässliche Aussage getroffen werden, ob besonders wenig Strom genutzt wird oder deutlich mehr als in vergleichbaren Haushalten.

 

Vergleichswerte-Tabelle des neuen Stromspiegels für Deutschland 2021/2022. Herausgegeben von: co2online

Mit dem Online-Rechner direkt zum Ergebnis

Als Grundlage für die im Stromspiegel aufgeführten Werte wurden die Daten von etwa 290.000 Verbrauchern ausgewertet, die den Online-Rechner „StromCheck“ von co2online genutzt haben.

Ein Angebot, das auch weiterhin unter www.stromspiegel.de zurate gezogen werden kann. Nach wenigen Angaben zu Wohnsituation und Jahresstromverbrauch erhält der Nutzer hier sofort sein individuelles Ergebnis, in welche Kategorie sein Strombedarf einzuordnen ist. Zudem berechnet das Tool gleichzeitig das mögliche Einsparpotenzial und liefert allgemeine Tipps zum Stromsparen.

Wer allerdings genau wissen will, welche Geräte zu Hause die heimlichen Stromverbraucher sind und was sich durch entsprechende Maßnahmen tatsächlich einsparen lässt, sollte eine persönliche Energieberatung nutzen, zum Beispiel beim E-Werk Mittelbaden. „Nur wenn wir die individuellen Rahmenbedingungen im Haushalt kennen, können wir die entscheidenden Stellschrauben identifizieren. Das fängt unter anderem damit an, wie das Haus gedämmt ist, falls eine Stromheizung betrieben wird, und geht weiter bis zu jedem einzelnen Gerät, das an eine Steckdose angeschlossen ist. So lässt sich am Ende genau einschätzen, wo es noch Einsparmöglichkeiten gibt“, erklärt Konrad Geppert.

 

Du willst deinen Stromverbrauch senken?

Mithilfe unserer Experten bei der Energieberatung kannst du dein Nutzungsverhalten genau analysieren und individuelle Maßnahmen entdecken, die zu deinem Leben passen.