Strom in der Region

PV-Anlage mit 1,2 Kilometer Länge

Pionierprojekt in der Region - die PV-Anlage für die Firma Uhl kommt vom E-Werk Mittelbaden.

PV-Anlage Firma Uhl © Dimitri Dell

In minutiöser Handarbeit hat das Team vom E-Werk Mittelbaden unter der Leitung von Steffen Köhler, Elektromeister beim E-Werk Mittelbaden (Erster v. l.) und Markus Schwendemann, Betriebsleiter bei Uhl (Zweiter v. r.), die 1066 PV-Module auf dem Dach des Kies-Förderbands der Firma Uhl in Neuried-Altenheim angebracht. Das Band wird jetzt ausschließlich mit Solarenergie betrieben © Dimitri Dell 

- Lesezeit: 5 Min

Sonne am laufenden Band

Aus der Luft ähnelt das Gebilde einer Bobbahn. Steht man daneben, ist klar: Es handelt sich um ein Förderband. Mehr als einen Kilometer lang ist es und verläuft vom neuen Abbaustandort Wacholderrain See durch Auenwälder und Felder zum bereits bestehenden Aufbereitungswerk Kiesgrube Neuried-Altenheim. Die Besonderheit: Das Band der Firma Uhl verläuft etwa viereinhalb Meter oberhalb des Erdbodens. Es befördert Kies. Im Aufbereitungswerk wird der Kies entsprechend der unterschiedlichen Größen aufbereitet oder zu Splitten verarbeitet. Was das genau mit Photovoltaik zu tun hat, erklärt Steffen Köhler, Elektromeister beim E-Werk Mittelbaden. Er steht auf der Straße unter dem Band, legt den Kopf in den Nacken und zeigt auf das Bauwerk. „1066 PV-Module haben wir auf dem schmalen, 1,2 Kilometer langen Dach überm Band verlegt.“ Die PV-Anlage mit einer Leistung von 400 kWp ist Köhlers Wissen zufolge ein Pionierprojekt in der Region – und das nicht nur wegen ihrer Länge.

Anlage mit Prestige-Charakter

Gewöhnlich plant Elektromeister Köhler PV-Anlagen für Gebäudedächer oder Freiflächen in der Natur. Für die PV-Planungstools war die außergewöhnliche Form des Dachs über dem Förderband eine Herausforderung:

„PV-Module auf so einer Länge zu verlegen, war absolutes Neuland für uns. So was hat es vorher noch nicht gegeben,“ erzählt Steffen Köhler.

Köhler und die Firma Uhl Kies und Baustoff GmbH arbeiteten deshalb vor allem mit Zeichnungen: „Das war Maßarbeit, die bis auf den letzten Zentimeter aufgegangen ist“, freut sich Köhler, der mit seinen Kollegen vom E-Werk Mittelbaden die 1066 PV-Module schließlich mithilfe von Hubkränen zuerst auf das Förderband wuchtete und sie anschließend in großer Geduldsarbeit montierte. Die Solar-Panels werden während der Produktionszeiten der Firma Uhl dafür sorgen, dass das Band läuft. Die Inbetriebnahme des Förderbands ist im Februar dieses Jahres. Wochenends will das Unternehmen den überschüssigen Strom ins öffentliche Stromnetz einspeisen.

Anlage ist vor Hochwasser geschützt

Innovativ bei dem Gesamtprojekt ist allerdings nicht nur die PV-Anlage, sondern auch das Kiesförderband, das auch erst seit September 2022 steht. Markus Schwendemann, Betriebsleiter bei Uhl, hat die Anlage und das Konzept mit seinem Kollegen Elektromeister Patrick Bauert entwickelt. Aus einer kleinen Testanlage, an der die beiden Männer erste Erfahrungen sammelten, ist schlussendlich das Förderband mitsamt der Idee einer PV-Anlage entstanden. „Durch eigens produzierten Strom möchten wir unseren CO2-Fußabdruck verkleinern und nachhaltig produzieren“, sagt Schwendemann. Aber warum verläuft die Förderanlage viereinhalb Meter oberhalb des Erdbodens? Der Fachmann erklärt, dass es entlang des Rheins immer wieder zu Überschwemmungen komme, was eine Kiesbeförderung am Erdboden ausgeschlossen habe. Außerdem habe Uhl Landwirten die Zufahrt zu ihren Äckern durch eine Anlage am Boden nicht behindern wollen. „In der Luft zu bauen, war deshalb die ideale Lösung. So können wir unnötige Flächenversiegelung vermeiden“, sagt Schwendemann. „Unser Projekt zeigt, wie man mit Mut und Ideen traditionelle Systeme wie ein Förderband mit moderner Technik kombinieren kann. Das E-Werk Mittelbaden hat uns wunderbar dabei geholfen.“

Hier gibt es einer Video der PV-Anlage - schaut doch mal rein.
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