Energie für Champions

Tipps zur Elektroplanung

Energieberater Konrad Geppert kennt die Tücken der Planung.

Goldene Tipps zur Elektroplanung
- Lesezeit: 5 Min

Dem Tipp von Energieberater Konrad Geppert zum Thema Elektroplanung zu folgen, ist eigentlich ziemlich einfach: „Ganz egal, ob du einen Altbau sanierst oder ein Einfamilienhäuschen baust, das Wichtigste für den Anfang ist zu wissen, was man überhaupt braucht. Überraschenderweise tun das ganz viele nicht“, sagt Geppert, der lange Jahre in einem Büro für Versorgungstechnik für die Elektroplanung verantwortlich war und aus eigener Erfahrung weiß, wovon er spricht.

Tipp 1: Überlegen, was auf keinen Fall gebraucht wird

„Viele informieren sich nicht richtig, obwohl es doch so einfach ist. "Am einfachsten ist das Ausschlussprinzip, sagt Geppert. Manchmal hilft es, über das Verbrauchsverhalten nachzudenken. Wie zum Beispiel: Ist es dir tatsächlich wichtig, die Gefriertruhe von unterwegs bedienen zu können? Überlege dir erstmal, was du auf keinen Fall brauchst, rät Konrad Geppert, Energieberater E-Werk Mittelbaden.

Tipp 2: Wie möchtest du in 20 Jahren leben?

Wer lange Spaß an seinem Häuschen haben möchte, sollte bei seinen Überlegungen auch in die Zukunft denken. Welche Funktionen könnten in den nächsten zehn bis 20 Jahren wichtig werden, die jetzt noch gar keine Rolle spielen oder technisch noch nicht ausgereift sind, vielleicht aber in naher Zukunft? Was habe ich zum Beispiel vor, wenn die Kinder einmal aus dem Haus sind? Und welche planerischen Notwendigkeiten folgen aus diesen Überlegungen? Zum Beispiel, dass ich im Bad einen Notruf installieren oder dort Radio hören möchte?

Tipp 3: Kommt Elektromobilität für mich infrage?

Möchte ich mein E-Auto in der Garage laden, muss ich zum Beispiel daran denken, eine für 22 Kilowatt Anschlussleistung ausgelegte Versorgungsleitung dorthin legen zu lassen. Oder entsprechend an die Wandmontage der Wallbox denken.

„Wenn du ergebnisoffen an die vielfältigen Möglichkeiten herangehst, wirst du schnell überfordert sein“, sagt Geppert. „Wenn du aber frühzeitig weißt, dass du dies oder das sowieso nie willst oder brauchst, musst du dir keine Gedanken mehr darüber machen.“ Letzten Endes entscheide immer der Endverbraucher, wie und wo er Energie einsetzt. Doch auch wenn die Entscheidung nach einer guten Beratung gefallen ist, rät Geppert bei der Umsetzung einen Elektriker zu konsultieren, zum Beispiel, wenn es um die Installation von Smart-Home-Geräten geht.

Tipp 4: Professionelle Installationstechnik erweist sich als nachhaltiger

Natürlich kannst du 500 Euro im Baumarkt dafür ausgeben und es wird irgendwie funktionieren. Gehst du zum Fachmann, kostet das wesentlich mehr. Dafür bekommst du aber eine Elektroinstallation, die ihren Namen tatsächlich verdient, einfach weil sie reibungslos funktioniert und bei Bedarf aufgerüstet werden kann.“ Der Aufpreis lohne sich. „Wenn ich nicht zum Fachmann gehe, darf ich mich auch nicht ärgern, wenn meine Geräte zum Beispiel nicht kompatibel miteinander sind. Professionelle Installationstechnik ist auf jeden Fall nachhaltiger.“

Tipp 3. Megatrend: Selbst Strom erzeugen und Autarkie anstreben

Höchsten Komfort erreichen Häuslebauer mit einer intelligenten, sauber installierten Steuerungstechnik, gekoppelt mit einer effizienten Wärmepumpe und kontrollierter Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Wer unabhängig sein will und eine autarke Energieerzeugung anstrebt, liegt im Trend. Der erzeugte Sonnenstrom aus der PV-Anlage kann mit einem Batteriespeicher verbunden, einen großen Anteil der benötigten Energie liefern. So lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage schon ab der ersten Kilowattstunde. Smart-Home-Anwendungen schaffen eine zusätzliche Vernetzung. „Alle elektrischen Geräte lassen sich mit der Photovoltaik-Anlage kombinieren, weil der Strombezug automatisch über die Gesamtanlage gesteuert wird“, sagt Geppert.

Tipp 4: Kombination von PV und Wärmepumpe ergibt einen günstigen Wärmestrom

Soll der Photovoltaik-Strom nicht nur für den Haushalt genutzt werden, sondern auch für eine Wärmepumpe, so steht jeder Häuslebauer oder Altbausanierer vor einer weiteren Frage: Kann ich meinen günstigen Wärmestrom weiter nutzen oder muss ich in Zukunft darauf verzichten? Energieversorger bieten unterschiedliche Messkonzepte an. Auf Nachfrage berät dich dein Energieversorger, damit du am Ende des Tages nicht nur Strom, sondern auch Bares gespart hast.

Häufige Fragen zur Elektroplanung

Welcher Zählerschrank ist der Richtige?

Für einen Zählerschrank mit Zählerplatz, Sicherungen, Antennen- und Telefonanschluss und Smart-Home-Bauteil benötigst du eine Wandfläche von einem Quadratmeter.

Reserviere ein Viertel des Platzes in deinem Zählerschrank für zukünftige Installationen. Schaffe dir so einen Puffer für eine multifunktionale Technikzentrale, mit der du all deine Geräte in jedem Raum steuern kannst.

Strom erzeugen und selbst nutzen?

Sinkende Einspeisevergütungen machen eine Volleinspeisung unrentabel. Besser den erzeugten Strom also selbst nutzen. Die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage kann ein Haus zusätzlich energie- und kosteneffizient machen. Wird der Strom tagsüber nicht benötigt, kann er mit einem Stromspeicher auch nachts genutzt werden. Überschüssiger Strom wird automatisch ins Netz eingespeist.

Können Smart-Home-Systeme nachgerüstet werden?

Um Aufwand bei der Nachrüstung bestehender Gebäude zu vermeiden, empfiehlt sich Funktechnik. Erweisen sich elektrischen Leitungen aber als veraltet, dass eine weitere Nutzung unverantwortlich wäre, steht eine Komplettsanierung an. Dann kommen kabelgebundene Lösungen infrage. Im Neubau sind ebenfalls Kabellösungen in der Planung zu berücksichtigen.

Warum ältere Installationen unbedingt austauschen?

In vielen Altbauten gibt es veraltete Installationen. In Sachen Brandschutz oft ein Problem! Daher: Technik erneuern! Im Nass- und Außenbereich unverzichtbar sind FI-Schutzschalter. Sie schalten Geräte sofort ab, falls durch einen Isolationsfehler eine gefährliche Spannung auftritt. Außerdem wichtig: der Blitz- und Überspannungsschutz.

Muss ich ein Fehlerstrom-Schutzschalter nachrüsten?

In Altbauten sind Schutzleiter und Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) kein Standard. Das kann schnell zur Gefahr werden. Deshalb unbedingt nachrüsten!

 

Foto: Jigal Fichtner

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