Strom in der Region

Geborgenheit und Freiheit im Tipicamp

Ökologisch-pädagogisches Engagement im Schuttertal.

Geborgenheit und Freiheit im Tipicamp
- Lesezeit: 5 Min

Mit dem Waldkindergarten fing alles vor 20 Jahren an. Überzeugt von der Arbeit im ökologisch-pädagogischen Bereich kann er sich heute keinen anderen Beruf mehr vorstellen. „Nachdem ich während meiner Ausbildung auch die Arbeit in "Haus"-Kindergärten kennen gelernt hatte, war für mich klar, das will ich nicht.“ sagt er. „Mir ist es wichtig mit Kindern draußen zu arbeiten.“

Für den Waldkindergarten entstand das erste Tipi, was lediglich als Versammlungsort gedacht war. Nach der Fertigstellung des Tipis stand bereits fest, wer eins hat, will auch darin übernachten. Kurzer Hand beschloss der Verein über die Sommerferien eine Zeltfreizeit in Tipis anzubieten. Mit dabei ein Kind einer befreundeten Lehrerin. Am nächsten Tag helle Begeisterung. Die Mutter beschloss spontan, mit ihrer Schulklasse in einem Tipi zu übernachten. „So kam es zum ersten Besuch einer Schulklasse in unserern Tipis. Im darauffolgenden Jahr kündigten sich unerwartet über 20 Schulklassen für eine Übernachtung im Tipi an.“ Für Steffen Bernack ein besonderer Moment aus der Geschichte des Camps.

Das kleine Dorf im Wald

Mittlerweile gehören zum Tipicamp im malerischen Schuttertal sieben Zelte. Vier davon sind für die Kinder, eins für Lehrerinnen und Lehrer und das sechste ist ein großes Versammlungstipi in der Mitte des Lagers. Das siebte Tipi ist das sogenannte Familien-Tipi und liegt etwas außerhalb des Camps. Es gehört ebenfalls dem Flitzebogen e. V. ist allerdings ein zusätzliches Freizeitangebot, doch dazu gleich mehr.

Während der technologische Fortschritt voranschreitet, entsteht im Tipi-Camp eher das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt. Es ist ein wichtiges Element ihrer Arbeit für die Verantwortlichen des Vereins, Kindern Erlebnis- und Erfahrungsräume in der Natur anzubieten. Ganz nach dem Schema „back to the roots“ verzichten Kinder im Abenteuercamp auf jedwede Technik. Das ist für den Einen oder Anderen schwerer als es sich anhört. Nicht weit weg vom Trubel der Stadt Lahr beginnt hier eine ganz andere Welt. Nach dem Vorbild der Indianer lernen die Kinder in und mit der Natur zu leben. Dazu gehört auch, Essen über dem offenen Feuer zu kochen. „Es gibt nichts besseres, als eine auf dem offenen Feuer gemachte Pizza. Ich weiß, dass ist nicht gerade nach dem Vorbild der Indianer", erzählt Steffen Bernack mit einem Lächeln auf den Lippen.

Dem Camp-Personal ist es sehr wichtig, den Tag mit einem Abschluss ausklingen zu lassen. Wobei ein gelungener Tagesabschluss für Steffen Bernack nicht immer gleich aussieht. "Ein Punkt darf nicht fehlen. In vielen Familien sitzen abends nicht mehr alle zusammen am Tisch oder verbringen die Zeit gemeinsam. Oft sitzen Familienmitglieder vor verschiedenen Bildschirmen.“ Ein festes Ritual sind die Abende am Feuer, sie stärken das Gemeinschaftsgefühl der Kinder.Im Laufe des Gesprächs fällt auf, wie sehr er sich für seinen Beruf begeistert. Wir fragen ihn nach den prägenden Momenten, die er im Camp erlebt hat. Eine Geschichte hat er sofort parat. Sie handelt von einer Schulklasse aus Straßburg – Großstadtkinder. „Die Kinder warteten darauf, von ihren Eltern abgeholt zu werden. Als der Vater eines Jungen kam, erzählte ihm der Kleine, dass er eine Sternschnuppe gesehen hatte. Ein Erlebnis, was für das Kind völlig fremd und neu war.“ Bernack erzählt es wie eine schöne Geschichte, doch die Kernaussage ist eine traurige Wahrheit und macht deutlich, wie wichtig das ökologisch-pädagogische Engagement des Flitzebogen e. V. ist.

Ganz ohne Technik?

Um die Frage korrekt zu beantworten: Nein, ganz ohne geht es nicht. Damit die Bewohner der Tipis abseits des hellen Feuers nicht über die eigenen Füße stolpern, erhellen mit Ökostrom versorgte Leuchten das Blockhaus und die sanitären Anlagen auf dem Gelände. Die Beleuchtung funktioniert ohne Stromanschluss aus der nächst liegenden Gemeinde mit selbst erzeugtem Strom einer dort installierten Photovoltaikanlage.

Die Installierung ermöglichte eine Förderung aus dem Ökologie- und Innovationsfonds des E-Werk Mittelbaden. Zusammen mit Ausbilder Hubert Haller nahmen Auszubildende des E-Werk Mittelbaden die Anlage in Betrieb. Seit rund zehn Jahren produziert die Anlage mit dem Sonnenlicht den Ökostrom für das Tipicamp.

Kontakt

Flitzebogen e.V., Schützenstraße 61, 77933 Lahr
info [at] flitzebogenev.de, www.flitzebogenev.de

 

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