Wallbox kaufen oder mieten: Alles zur privaten Stromtankstelle zu Hause

Ein Blick ins Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur zeigt: Deutschlandweit stehen rund 24.000 öffentliche Ladesäulen zur Verfügung (Stand: November 2020). Davon befinden sich rund 2.300 in Baden-Württemberg und fast 80 im Ortenaukreis. Gleichzeitig errichten immer mehr Hausbesitzer eine Ladestation (Wallbox) auf ihrem Grundstück, um das eigene E-Auto flexibel und unabhängig mit Strom versorgen zu können. Welche Vorteile bietet eine Wallbox? Wie steht es um die Ladezeiten? Und welche Angebote bietet das E-Werk Mittelbaden seinen Kunden? Über diese Fragen und mehr haben wir mit Michael Mathuni, Produktmanager für Energiedienstleistungen beim E-Werk, gesprochen.

Energietalk mit Michael Mathuni

Michael Mathuni, Produktmanager Energiedienstleistungen beim E-Werk Mittelbaden

Weitere Infos rund um die Themen E-Mobilität, Ladesäulen und Wallbox findest du auch in unserem Beitrag „Elektromobilität verständlich erklärt“.

Wallbox kaufen oder mieten: beides ist möglich!

Was bietet das E-Werk Mittelbaden in Sachen Wallbox seinen Kunden?

Michael Mathuni: Wir bieten einen Komplettservice: die Wallbox inklusive Installation und elektrischem Anschluss. Zudem bieten wir zwei verschiedene Preismodelle: einmal die klassische Kaufvariante mit einer Einmal-Zahlung und alternativ eine Pacht- oder Leasingvariante.

Wie genau funktioniert das Pachtmodell?

Bei der Pachtvariante übernimmt das E-Werk Mittelbaden die gesamten Kosten für die Ladestation inklusive Montage. Der Kunde schließt einen Pachtvertrag ab, durch den er eine monatlich konstante Pachtrate über einen Zeitraum von sechs Jahren bezahlt. Im Anschluss geht die Wallbox für einen Euro in das Eigentum des Nutzers über. Das kann man auch als Garantieverlängerung betrachten, denn über diese sechs Jahre hinweg kümmern wir uns um die Instandhaltung der Wallbox.

Die optimale Wallbox, um das E-Auto sicher und zuverlässig zu laden

Welches Wallbox-Modell hat das E-Werk Mittelbaden im Angebot?

Wir haben uns für das Modell KEBA-P30 entschieden. Dabei handelt es sich um eine sehr robuste Wallbox, die es in vielen verschiedenen Ausführungen gibt. Der große Vorteil ist, dass man damit alle Fahrzeuge laden kann – auch wenn es fahrzeugseitig zum Teil unterschiedliche Stecker gibt. Darüber hinaus hat die KEBA-P30 weitere Vorteile: Sie kann einzeln betrieben oder als Ladepark mit anderen Wallboxen zusammengeschaltet werden. Außerdem gibt es eine WLAN-Schnittstelle und es kann optional ein Stromzähler integriert werden. Da es diese Wallbox in verschiedenen Ausführungen gibt, können wir Kunden nahezu jeden Wunsch erfüllen.

KeContact P30 von KEBA: die intelligente Wallbox

Mit der smarten Wallbox KeContact P30 können Elektrofahrzeuge nicht nur sicher und zuverlässig geladen werden – die Ladestation lässt sich dank mehrerer Kommunikationsschnittstellen auch mit dem Smart Home Server, dem Laptop und vielem mehr vernetzen. Die KeContact P30 ist sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet und kann nach Bedarf an der Hauswand oder an einem Standfuß aus Edelstahl installiert werden. Weiter Infos gibt’s auf dem Datenblatt.

Was ist eine intelligente Wallbox?

Im Endeffekt geht es da um Schnittstellen. Intelligent bedeutet für uns, dass man sich auf die Wallbox per WLAN aufschalten kann. Das bietet die Möglichkeit, die Ladevorgänge auszulesen oder einen Ladevorgang aus der Ferne zu starten und zu beenden. Außerdem gibt es Schnittstellen, die beim Thema Photovoltaik interessant werden, um das sogenannte Überschussladen zu ermöglichen.

Konfigurator Wallbox

Im smarten Online-Konfigurator des E-Werk Mittelbaden kannst du mit nur wenigen Klicks ein individuelles Wallbox-Angebot nach deinen Bedürfnissen erstellen lassen.

Das kostet eine Wallbox und das der Strom dafür

Auf welche Kosten muss man sich bei einer privaten Ladesäule einstellen?

Das lässt sich pauschal nur schwer sagen. Die Preisspannen reichen von etwa 500 bis etwa 2.000 Euro (ohne Installation). Die Strommenge kann zum einen ganz normal über den Haushaltszähler abgerechnet werden – dann bezahlt man den Strom mit seinem gewöhnlichen Haushaltstarif. Alternativ besteht die Möglichkeit, einen separaten Stromzähler in den Zählerschrank einzubauen. Dann erhält der Verbraucher einen Sondertarif. Vergleicht man diese Kosten mit denen der öffentlichen Ladesäulen, wird das Einsparpotenzial noch deutlicher: Bei öffentlichen Säulen kostet das Normalladen 47,60 Cent – das Schnellladen liegt bei 52,36 Cent pro kWh (Stand: November 2020).

Förderung für private Wallbox

Seit dem 24. November 2020 wird der Einbau privater Ladestationen für Elektroautos (Wallbox) an Wohngebäuden mit 900 Euro vom Bund bezuschusst. Der Zuschuss gilt pro Ladepunkt. Die Förderung ist jedoch mit einigen Auflagen verbunden. Unterschreiten die Gesamtkosten des Vorhabens etwa den Zuschussbetrag, wird keine Förderung gewährt. Entsprechende Anträge auf Förderung können bei der KfW-Bank gestellt werden. Dort gibt’s auch weitere Infos sowie aktuelle Konditionen.

Installation einer Wallbox

Wo und wie installiert man idealerweise eine Wallbox?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Wandmontage, 2. Bodenmontage mit frei stehender Standsäule. Diese ist in der Installation etwas aufwendiger, was von den Kosten her ein Nachteil ist. Konkret muss zusätzlich ein kleines Fundament gelegt und die Zuleitung im Boden verlegt werden. Für die Installation gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das E-Werk Mittelbaden bietet seinen Kunden hier einen Komplettservice. Wir arbeiten in der Regel mit Elektrofachbetrieben aus der Region zusammen, die alle Arbeiten übernehmen, inklusive der Anmeldung beim Netzbetreiber.

Welchen Stromanschluss benötigt eine Wallbox?

Eine Wallbox benötigt in der Regel einen Starkstromanschluss, zumeist einen Drehstromanschluss mit einer Spannung von 400 Volt. Dabei kann man dreiphasig laden. Bei einer Stromstärke von 16 Ampere lässt sich damit eine Ladeleistung von 11 Killowatt (kW) erreichen.

Ist ein Wetterschutz notwendig?

Nein, die Wallbox hat eine entsprechende Schutzklasse, sodass sie auch im Freien ohne Weiteres betrieben werden kann. Bei frei stehenden Säulen kann zusätzlich ein Zugangsschutz angebracht werden.

Ist die Wallbox genehmigungspflichtig?

Grundsätzlich muss eine Wallbox immer beim Netzbetreiber angemeldet werden. Ob die Ladestation genehmigungspflichtig ist, hängt von der Ladeleistung der Wallbox ab. Nähere Infos dazu gibt’s hier.

Ladedauer einer Wallbox

Wie lange dauert der Ladevorgang an einer Wallbox?

Eine Wallbox ist eine Normalladestation, das heißt, sie bietet maximal 22 Kilowatt Leistung. Um Strom für eine Reichweite von ca. 100 km zu laden, benötigt die Wallbox zwei bis drei Stunden.

Gibt es eine Möglichkeit, den Ladevorgang zu beschleunigen?

Theoretisch schon, aber dann müsste in der Regel der Hausanschluss verstärkt werden, was mit hohem Aufwand verbunden ist. Die Wallbox würde außerdem teurer werden, weil dann eine Gleichstrom-Ladestation benötigt wird. Im Privatbereich macht das in der Regel keinen Sinn, da normalerweise über einen längeren Zeitraum geladen wird – zum Beispiel nachts. Dafür sind die 22 kW völlig ausreichend. Schneller geht es an öffentlichen Schnellladesäulen. Da diese mit Wechselstrom funktionieren, sind die 100 km Leistung schon nach ungefähr 20 Minuten in den Akku gespeist.

Wallbox und Photovoltaikanlage

Kann man eine Wallbox auch mit Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage betreiben?

Ja, das ist grundsätzlich möglich, allerdings brauche ich eine entsprechende Steuerung – einen Energiemanager –, die dieses Überschussladen mit einer Photovoltaikanlage ermöglicht. Wenn das Auto den kompletten Tag über angeschlossen ist, merkt dieser Energiemanager in Echtzeit, wie viel Überschuss vom Dach kommt. Das Fahrzeug wird dann dynamisch mit diesem Überschussstrom aufgeladen. Es wird also vermieden, dass der Strom aus dem Netz gezogen wird.

Ist eine Vernetzung mit jeder Wallbox möglich und ist das sinnvoll?

Nein, hier muss auf die Kompatibilität achten. Mit den E-Werk-Wallboxen funktioniert dies, weil sie über die entsprechenden Schnittstellen verfügen. Zudem sollte man Folgendes beachten: Die Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus liefert sechs bis acht Kilowatt-Peak (kWp) installierte Leistung. Bei optimaler Sonneneinstrahlung über die Mittagszeit im Sommer kommen sechs oder sieben Kilowatt vom Dach. Die Wallbox verfügt über bis zu 22 Kilowatt Ladeleistung. Oft sind diese Verhältnisse also nicht ausgeglichen. Grundsätzlich macht der Gedanke Sinn, aber nur, wenn man die Möglichkeit hat, auch tagsüber zu laden.

Wallbox – weitere interessante Fakten!

Wieso kann ein integrierter Stromzähler sinnvoll sein?

Das ist vor allem beim Thema Dienstwagen interessant. Wer einen elektrischen Dienstwagen besitzt und diesen zu Hause lädt, bekommt die Kosten für die geladene Strommenge in der Regel vom Arbeitgeber erstattet. Hierfür braucht es den Nachweis eines geeichten, separaten Stromzählers.

Stichwort „Nachrüstung einer bestehenden Wallbox“: Ist das möglich?

Bei der Wallbox, die wir anbieten, geht das leider nicht, da sie nur über einen Ladepunkt pro Wallbox verfügt. Wenn ich also zwei Ladestationen benötige, brauche ich auch zwei Wallboxen. Es gibt auch andere Modelle, die zwei Ladepunkte haben.

In welchem Rhythmus sollte eine Wallbox gewartet werden?

Alle zwei Jahre reicht völlig aus. Interessant für Käufer ist hier unser Pachtmodell: Dieses läuft über sechs Jahre. In diesem Zeitraum erhält der Kunde die komplette Gewährleistung. Wenn ein Defekt vorliegt, auch vier oder fünf Jahre nach dem Kauf, dann kümmern wir uns darum.

Weitere Informationen zur Wallbox gibt’s hier!

 

Konfigurator Wallbox

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Bildnachweise:
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