Wärmeversorgung Offenburg bezieht Abwärme aus der Burda-Druckerei
30. Januar 2024

Ein weiterer Meilenstein für das Fernwärmenetz in Offenburg ist erreicht: Seit Ende Dezember 2023 speist die WVO von BurdaDruck erzeugte sogenannte „unvermeidbare Abwärme“ in das Fernwärmenetz von Offenburg ein. Mit der in der Druckerei entstehenden Abwärme von circa 18.000 Megawattstunden (MWh) im Jahr können rund 1.200 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden.

V.l.n.r.: Heiko Engelhardt, Geschäftsführer BurdaDruck, Christian Linz, Projektleiter Wärmeversorgung Offenburg, Marco Steffens, Oberbürgermeister der Stadt Offenburg, Martin Wenz, Geschäftsführer Wärmeversorgung Offenburg, und Wolfgang Kienzle, Werkleiter BurdaDruck, beim Rundgang mit den Medienvertretern.

V.l.n.r.: Heiko Engelhardt, Geschäftsführer BurdaDruck, Christian Linz, Projektleiter Wärmeversorgung Offenburg, Marco Steffens, Oberbürgermeister der Stadt Offenburg, Martin Wenz, Geschäftsführer Wärmeversorgung Offenburg, und Wolfgang Kienzle, Werkleiter BurdaDruck, beim Rundgang mit den Medienvertretern.

Die Nutzung der industriellen Abwärme förderte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 3,12 Mio. Euro aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative über einen Zeitraum von sechs Jahren. Die Nutzung industrieller Abwärme ist das Herzstück des Förderprojekts „Aufbau einer primärenergieeffizienten Nahwärmeversorgung unter Einbeziehung von Kraft-Wärmekopplung, industrieller Abwärme, regenerativer Energiequellen und Pufferspeicher“. Mit der Inbetriebnahme der Abwärmenutzung von BurdaDruck hat die Wärmeversorgung Offenburg alle Bausteine des Vorhabens erfolgreich realisiert. Nach dem kompletten Ausbau des Fernwärmenetzes können künftig insgesamt 7.394 Tonnen jährlich an CO2 eingespart werden.

Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: „Überall in Deutschland werden aktuell kommunale Wärmepläne erstellt. Hier sind gute Beispiele und neue Ideen gefragt, um in Städten und Gemeinden zukünftig eine saubere und günstigere Wärmeversorgung sicherzustellen. Der Ausbau der Wärmenetze bietet hier eine große Chance, und Offenburg geht dabei voran. Mit einem Wärmenetz lassen sich ungenutzte Wärmequellen der Stadt effektiv und kostengünstig zur eigenen Versorgung nutzen, zum Beispiel durch Abwärme aus ansässigen Unternehmen. Die Erfahrungen bei der Offenburger Abwärmenutzung können in Deutschland auch an anderen Stellen Schule machen und Kommunen bei ihrer Wärmeplanung inspirieren." 

Die bisher „verpuffte“ Abwärme aus dem Produktionsprozess zu nutzen, ist für Heiko Engelhardt, Geschäftsführer BurdaDruck, ein Gewinn für alle Beteiligten: „Hier in der Gutenbergstraße können wir den Großteil unseres Stroms sowie den für den Druckprozess notwendigen Dampf über eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) erzeugen. Die Abwärme aus unseren Prozessen, die zuvor ungenutzt in die Atmosphäre ausgeleitet wurde, speisen wir nun in Form von Warmwasser in das Offenburger Fernwärmenetz ein. Dies ist noch effizienter als Fernwärme aus regenerativen Energien zusätzlich zu erzeugen.“

Oberbürgermeister Marco Steffens freut sich über die Optimierung des Fernwärmenetzes in Offenburg und erinnert daran, dass die Wärmeversorgung schon bisher an der Hauptstraße Wärme von Burda bezogen hat: „Die Nutzung von industrieller Abwärme ist sozusagen die Königsdisziplin bei der Wärmeversorgung. Davon profitieren alle Seiten. Dieses Projekt bringt die so vielfältigen Anstrengungen der Stadt Offenburg in diesem Bereich einen entscheidenden Schritt voran. Gleichzeitig zeigt sich hier die große Verbundenheit der Firma Burda mit der Stadt Offenburg. Davon profitieren die Haushalte in Offenburg in hohem Maße.“

Martin Wenz, Geschäftsführer der Wärmeversorgung Offenburg, ist erfreut über den Meilenstein zum richtigen Zeitpunkt, denn: „Die Nachfrage nach Fernwärme ist aktuell groß und wächst weiter - insbesondere vor dem Hintergrund des neuen Gebäudeenergiegesetzes, das zum ersten Januar 2024 in Kraft getreten ist und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger verunsicherte. Hierauf haben wir in der Wärmeversorgung Offenburg eine konkrete Antwort. Die Abwärmenutzung in Zusammenarbeit mit BurdaDruck macht für uns den weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes im Offenburger Nordosten zum jetzigen Zeitpunkt möglich. Und das ist grandios für die Offenburger Bürgerinnen und Bürger.“

Bernhard Palm, Vorstand E-Werk Mittelbaden, veranschaulicht die Entwicklungen auf dem Energiesektor: „Aktuell erleben wir alle den Umbau unseres bisherigen Energiesystems. Für ein flächendeckendes intelligentes Energiesystem ist die Kopplung einzelner Sektoren, wie wir sie hier bei der Wärmeversorgung Offenburg durch die Nutzung unvermeidbarer Abwärme zur Wärmeerzeugung von Haushalten in Offenburg erleben, Bedingung. Das E-Werk Mittelbaden ist in den Sektoren ‚regenerative Energieerzeugung‘ und ‚Mobilitäts- und Wärmewende‘ seit mehr als zehn Jahren aktiv. Mit der Sektorenkopplung verbinden wir die Energiesysteme ‚Strom‘, ‚Wärme‘, ‚Verkehr‘ und ‚Industrie‘ miteinander und schaffen gleichzeitig die Voraussetzungen, unsere Stromnetze in Spitzenbelastungszeiten zu stabilisieren und gleichzeitig regenerative Wärme zu erzeugen.“

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