Strom in der Region

Photovoltaik-Boom in der Ortenau

Interesse an Solarenergie ist riesig.

Die Energiewende kommt voran: Im Versorgungsgebiet des Überlandwerks Mittelbaden wurden 2023 rund 5800 neue PV-Anlagen angemeldet. © Pascal Oertel

Die Energiewende kommt voran: Im Versorgungsgebiet des Überlandwerks Mittelbaden wurden 2023 rund 5800 neue PV-Anlagen angemeldet. © Pascal Oertel

- Lesezeit: 4 Min

ENERGIEWENDE VOLL AUF KURS

Die Kurve geht steil nach oben: Im vergangenen Jahr verzeichnete das Überlandwerk Mittelbaden einen massiven Anstieg an Neuanmeldungen für PV-Anlagen. Und das sowohl für Einfamilienhäuser als auch für Gewerbekunden.

Photovoltaik auf dem Vormarsch

„Dieser Anstieg ist erst mal sehr, sehr positiv“, sagt Dr. Ole Wittko, der kaufmännische Geschäftsführer des Überlandwerks Mittelbaden. „Die Energiewende kommt! Das liegt auch an Förderungen und gesetzlichen Regelungen.“ So lockte das Land im Januar 2023 mit dem Wegfall der Mehrwertsteuer auf PV-Anlagen. „Das hat zu einem ersten Peak geführt“, so Christian Stange, Leiter Metering und Anschlusswesen beim Überlandwerk Mittelbaden. Und der rasante Anstieg setzte sich weiter fort, die Strategie aus Förderung und Vergünstigung erfüllte ihren Zweck: Wie eine Analyse des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur zeigte, wurde das PV-Ausbauziel der Bundesregierung von neun Gigawatt für das Jahr 2023 bereits im September übertroffen. Treiber sind vor allem Privathaushalte. 

Autark mit der Kraft der Sonne

Für das Überlandwerk Mittelbaden bedeutet das: 

„Wir sehen derzeit einen historischen Höchststand für neue PV-Anlagen. Im vergangenen Jahr wurden rund 5800 neue PV-Anlagen im Versorgungsgebiet angemeldet. Zum Vergleich: 2022 waren es rund 2000. Die Zahl hat sich also in einem Jahr beinahe verdreifacht", so Wittko.

Grundsätzlich läuft der Prozess für eine neue PV-Anlage wie folgt ab: Der Kunde bestellt seine Anlage beim Elektriker, der in den allermeisten Fällen die Anmeldung beim Energieversorger übernimmt. Das Überlandwerk Mittelbaden prüft diese und gibt sie frei, wenn alles in Ordnung ist. Nach der Installation meldet der Elektriker die Anlage betriebsbereit und das Überlandwerk Mittelbaden setzt die Zähler beim Kunden. „Dann erst kann die kaufmännische Abwicklung starten. Und damit auch die Abrechnung der ins Netz eingespeisten Energie“, erklärt Nadine Burger, Leiterin Einspeisermanagement beim Überlandwerk Mittelbaden. Diese Schritte – Bestellung und Anmeldung beim Netzbetreiber, Montage und Fertigmeldung sowie Zählersetzen – greifen im besten Fall reibungslos ineinander. „In den allermeisten Fällen klappt das auch super“, so Christian Stange. Manchmal hakt es aber doch – und die Wartezeit, bis alles läuft, verlängert sich. „Für die Kunden ist es frustrierend, wenn die Anlage im Winter bestellt wurde – und im Sommer noch nicht in Betrieb ist. Da kommt ein Gefühl von verlorener Energie auf“, sagt Stange und betont: „Ich kann die Beschwerden sehr gut verstehen!“ Jedoch ist nicht in allen Fällen der Netzbetreiber für die Verzögerung verantwortlich. „Manchmal erhalten wir die erforderlichen Meldungen von den Kunden oder vom Elektriker leider verspätet.“ Solche Beschwerden kommen aber selten vor: „Uns haben einige Dutzend Beschwerden über lange Wartezeiten erreicht – bei mehr als 5000 Neuanmeldungen“, sagt Stange. „Der Prozentsatz ist also minimal." 

Grüne Energie digital 

Auch diese Zahl wird weiter reduziert. Dafür hat das Überlandwerk Mittelbaden mit Hochdruck an Lösungen gearbeitet, um die Prozesse für alle zu vereinfachen: „Das ist essenziell bei einem solchen Ansturm. Wir haben dementsprechend reagiert – und binnen weniger Monate ein digitales Tool aufgebaut, wofür man sonst locker Jahre braucht“, so Wittko. „An der Stelle möchte ich mich noch mal bei allen bedanken, die das möglich gemacht haben.“ Elektriker und Kunden können ihre Anlagen nun digital anmelden. Vor Kurzem ging das ausschließlich per ausgefülltem PDF. „Das war fehleranfälliger als die digitale Lösung“, so Stange. „Seit der Liveschaltung der Seite haben uns circa 4600 Anträge digital erreicht. Die Resonanz ist durchweg positiv. Sowohl unser Team als auch die Kunden freuen sich darüber.“
Das Überlandwerk Mittelbaden rechnet für 2024 nicht mehr mit weiteren Anstiegen, der Zuwachs wird sich vermutlich auf dem hohen Niveau stabilisieren. Sicher ist: „Die Energiewende ist auf dem besten Weg“, sagt Wittko. Das Jahr 2023 habe gezeigt: Sie muss mit der Digitalisierung einhergehen. „Und genau so machen wir weiter – bis wir erneuerbare Energien flächendeckend nutzen!“

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