Strom in der Region

Eine Trafostation voll Ortsgeschichte

Neues Kunstwerk in Oberwolfach

Künstlerischer Leiter artefx, Markus Ronge

© Baschi Bender

- Lesezeit: 4 Min

Bergbau als Motiv

Kaum einer nimmt sie wahr, wenn sie grau sind. Die Trafostationen, die die Spannung von den 400 Volt der Mittelspannungsleitungen auf die 230 Volt des Hausanschlusses runterbringen und mit dafür sorgen, dass die Waschmaschine läuft und der Computer startet, werden im Alltag gerne übersehen. Meist fallen sie höchstens ein paar farblich eher eindimensionalen Sprühern als freie Fläche auf. Bei ausgewählten Stationen im Versorgungsgebiet des Überlandwerk Mittelbaden ist das anders. Hier wird ein Profi engagiert: Mit einer Kiste voller Dosen und einer feinen Skizze im Kopf kommt Markus Ronge von der Graffiti- und Streetart-Agentur Art-Efx aus Potsdam und sprüht die Station ins Bewusstsein der Passanten.

„Wichtig bei der Motivauswahl sind die Themen vor Ort“, sagt Anthea Götz vom E-Werk Mittelbaden.

In Oberwolfach ist das der Bergbau. „Wir sind der einzige Ort im Schwarzwald, in dem noch heute aktiv Bergbau betrieben wird“, sagt Bürgermeister Matthias Bauernfeind, als er dem Künstler im September bei seinem Werk in der Alte Straße über die Schulter schaut.

Bilder mit Hintergrund

Das Kunstwerk ist bei dem Besuch schon so gut wie fertig. Drei Tage hat Markus Ronge dafür eingeplant, die drei sichtbaren Seiten der Station zu gestalten und den Bergbau in drei Generationen abzubilden. Am ersten Tag stand die Grundierung an. Am zweiten nahmen die Bergarbeiter Gestalt an und der Betonquader bekam Tiefe: Der Betrachter sieht scheinbar durch ein Loch in der gemauerten Wand ins Bergwerk hinein. Die Arbeiter stehen da mit Licht, Lore und Hammer und schauen ihn an. Ein Passant meint noch halb im Scherz: „Das wirkt so echt – hoffentlich blendet das Licht keinen Autofahrer.“ Für die Skizze, die er dem Überlandwerk und er Gemeinde vorgelegt hat, hat Künstler Ronge gründlich recherchiert. Als Ausgangspunkt bekam er historische Fotos. Von da an wühlte er sich ins Thema Bergbau. Denn der Anspruch geht tiefer als bloß die Fassade: „Gut aussehen reicht nicht. Auf jedem Gebiet gibt es einen, der sich auskennt. Auch dem muss es gefallen.“

 

Bemalung Trafostation Oberwolfach
Bürgermeister Bauernfeind betont: In Oberwolfach werden noch Mineralien wie etwa Schwerspat oder Flussspaterz abgebaut. Fazit: Die Kunst passt in den Ort, genauso wie zum Tourismusangebot! © Baschi Bender
Artikel teilen

Dein Browser ist veraltet.

Daher stehen dir die Funktionen auf unserer Webseite leider nicht zur Verfügung. Verwende aus Sicherheitsgründen einen aktuellen Browser (bspw. Chrome oder Firefox).

 

Bei Fragen zu unseren Tarifen und Energielösungen erreichst du uns unter:
service [at] e-w-m.de (service[at]e-w-m[dot]de)