Mit grünem Strom unterwegs: Gestalte deine eigene Energiewende.
Inhalte
- Was bedeutet Elektromobilität?
- Warum E-Mobilität die Zukunft ist
- Wie viele Elektroautos fahren in Deutschland?
- Wie nachhaltig ist Elektromobilität?
- E-Fahrzeuge im Check: 10 Vorteile für Privatnutzer
- Wie profitieren Unternehmen von E-Mobilität?
- Elektromobilität in Deutschland
- Elektroauto laden: eigene E-Tankstelle für zu Hause
- Elektromobilität 2021: ein Ausblick
- E-Auto zu Hause laden: 10 Tipps zur Wallbox
- Fragen und Antworten
Was bedeutet Elektromobilität?
Elektromobilität (alternative Schreibweise: E-Mobilität) beschreibt alle Fahrzeuge, die von einem E-Motor angetrieben werden und ihre Energie überwiegend aus dem Stromnetz beziehen. Dazu zählen zum Beispiel Elektroautos, E-Bikes und E-Scooter, Elektro-Motorräder sowie E-Busse und E-Trucks.
Schon gewusst? Bei einem Blick auf die Geschichte der E-Mobilität nimmt die USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Vorreiterrolle ein. Zur damaligen Zeit war der Anteil elektrisch angetriebener Fahrzeuge beinahe doppelt so hoch wie der von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.
Warum E-Mobilität die Zukunft ist
Alleine in Deutschland nimmt die Verkehrsleistung im Personenverkehr seit 1990 kontinuierlich zu. Das belegen auch aktuelle Zahlen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Neben der Energiewirtschaft und der Industrie ist der Verkehr der drittgrößte Verursacher von Kohlendioxid-Emissionen (CO2) in Deutschland.
Da Elektroautos laut BMU im Vergleich zu klassischen Antriebsarten wie Benzin- oder Diesel-Fahrzeugen als klimaschonender gelten, werden sie von vielen Energie- und Verkehrsexperten als Schlüsseltechnologie der Zukunft bewertet. Eine entsprechende Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) sieht etwa vor, Deutschland bis 2022 als Leitmarkt für Elektromobilität zu etablieren. Rund drei Milliarden Euro hat die Bundesregierung dafür seit 2009 für die Forschung und Entwicklung der E-Mobilität zur Verfügung gestellt.
Hybridfahrzeuge
In immer größeren Stückzahlen werden seit einiger Zeit sogenannte Hybridfahrzeuge produziert. Diese kombinieren zwei oder mehrere Antriebstechniken. Kürzere Strecken können sie in der Regel elektrisch zurücklegen – mithilfe eines Verbrennungsmotors schaffen sie aber auch Langstrecken problemlos. Grundsätzlich ist das Einsparpotenzial bei Automobilen sehr groß, da fossile Energieträger wie Benzin und Diesel eingesetzt werden, die verhältnismäßig schlechte Wirkungsgrade haben: So kommt weniger als ein Drittel des im Treibstoff enthaltenen Brennwerts letztlich als Antriebs-Energie an den Rädern an. Rein elektrische Antriebe mit Akku als Speicher können laut des E-Portals „EFAHRER.com” von „Focus-Online“ und „CHIP“ dagegen inzwischen Wirkungsgrade von 70 Prozent und mehr schaffen.
Wie viele Elektroautos fahren in Deutschland?
Bis sich E-Technologie flächendeckend als Antriebskonzept durchsetzt, ist es noch ein langer Weg. Zur Einordnung: Ein Bericht des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) bezifferte den Bestand aller zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland bereits Anfang 2020 auf insgesamt 65,8 Millionen. Inbegriffen sind alle Kraftfahrzeuge (Kfz; 58,2 Millionen) und Kraftfahrzeuganhänger (7,6 Millionen), die am 1. Januar eines Jahres im Zentralen Fahrzeugregister (ZFZR) gespeichert sind. Die Zahl der darin berücksichtigten Elektroautos liegt im Vergleich bei 136.000. Hinzu kommen fast 540.000 Hybridfahrzeuge, die nur teilweise auf die Antriebstechnik Strom setzen.
Wie nachhaltig ist Elektromobilität?
Wer ein Elektroauto fährt, stößt während der Fahrt kein schädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) aus und bewegt sich zumindest lokal emissionsfrei. Wenn zugleich der zum Antrieb genutzte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt, kommen in der Gesamtrechnung nur noch die Ressourcen zur Autoerzeugung zum Tragen. Ein Vorteil gegenüber klassischen Verbrenner-Fahrzeugen – und ein Beitrag zur Energiewende.
Das bestätigen auch Forscher der Eindhoven University of Technology in einer Studie von August 2020. Darin berechnen sie die Treibhausgas-Emissionen von E-Autos und vergleichen diese mit den Emissionen von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren. Das Resultat: Elektroautos weisen über den Lebenszyklus eine deutlich bessere CO2-Bilanz als vergleichbare Dieselautos oder Benziner auf. Allerdings sind sich die Experten einig: Ein E-Auto ist nur so sauber wie der Strom, den es tankt.
Darüber hinaus wird die Emissionsfreiheit beim Fahren (Geruchs-Neutralität) als Vorteil gewertet. Schließlich ist der Abgas-Geruch bei Verbrennungsmotoren gerade an viel befahrenen Straßen häufig ein Kritikpunkt. Hier können E-Autos punkten. Hinsichtlich der Lärm-Emissionen können E-Autos laut einer Studie des Umweltbundesamts nicht pauschal als leise bezeichnet werden. Lediglich im Bereich des Anfahrens und bei Geschwindigkeiten bis zu ca. 25 km/h weisen Elektrofahrzeuge Vorteile auf. In sonstigen Situationen sind sie ähnlich laut wie Fahrzeuge mit klassischem Verbrennungsmotor.
E-Fahrzeuge im Check: 10 Vorteile für Privatnutzer
Im Juni 2020 hat die Bundesregierung beschlossen, als Teil der neuen „Innovationsprämie“ die Kfz-Steuer für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge (BEVs) über das Jahr 2025 hinaus zu erlassen. Neu zugelassene Elektroautos sind nunmehr bis Ende 2030 von der jährlichen Kfz-Steuer befreit.
Um die Verbreitung von E-Autos zu fördern, gibt es von Staat und Herstellern Subventionen. Im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets wird die Förderung des Bundes als „Innovationsprämie“ befristet bis Ende 2021 ausgezahlt. Gemäß Angaben des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten reine E-Autos (Batteriefahrzeuge) dabei eine Prämie von bis zu 9.000 Euro netto, Plug-in-Hybride von bis zu 6.750 Euro. Die erhöhte Förderung gilt rückwirkend für Neufahrzeuge, die nach dem 4. Juni 2020 erstmals zugelassen wurden.
Seit dem 24. November 2020 wird der Einbau privater Ladestationen für Elektroautos (Wallbox) an Wohngebäuden mit 900 Euro vom Bund bezuschusst. Der Zuschuss gilt pro Ladepunkt. Die Förderung ist jedoch mit einigen Auflagen verbunden. Unterschreiten die Gesamtkosten des Vorhabens etwa den Zuschussbetrag, wird keine Förderung gewährt. Entsprechende Anträge auf Förderung können bei der KfW-Bank gestellt werden. Dort gibt’s auch weitere Infos sowie aktuelle Konditionen.
Elektromobilität gepaart mit PV bedeutet Autarkie und damit Unabhängigkeit. Mit der eigenen PV-Anlage auf dem Dach oder auf dem Carport vor dem Haus können Besitzer eines E-Autos bei Bedarf selbst erzeugten grünen Strom tanken.
Mit dem 2015 in Kraft getretenen Elektromobilitätsgesetz (EmoG) werden Fahrerinnen und Fahrern von Elektrofahrzeugen einige Vorteile gewährt. So etwa die Reservierung besonderer Parkplätze an Ladestationen im öffentlichen Raum, reduzierte oder erlassene Parkgebühren auf bestimmten Parkplätzen, das Fahren auf Busspuren sowie die Ausnahme von bestimmten Zufahrtsbeschränkungen, die etwa zum Schutz vor Lärm und Abgasen angeordnet werden. Das EmoG ist bis zum 30. Juni 2030 befristet.
Ein großer ADAC-Kostenvergleich hat ergeben, dass in vielen Fällen die Betriebskosten von Elektrofahrzeugen insgesamt geringer sind als bei Verbrenner-Fahrzeugen. Eine Stromladung für 100 Kilometer mit einem E-Auto kostet etwa nur halb so viel wie das Betanken eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor für dieselbe Strecke. Wartungs- und Reparaturkosten fallen ebenfalls kostengünstiger aus, da im Elektromotor deutlich weniger bewegliche Teile verbaut sind. Zusätzlich wird die Technologie der Batterien kontinuierlich weiterentwickelt, sodass die Herstellungskosten mittelfristig sinken werden.
Elektromotoren geben von Anfang an das volle Drehmoment ab. Je stärker das Drehmoment und je kleiner die dafür benötigte Drehzahl, umso kräftiger können Autos von unten heraus beschleunigen. Autos, die mit Diesel oder Benzin fahren, haben ihren maximalen Drehmoment oft erst ab der Mitte ihres Drehzahlbandes und ihre höchste Leistung meist in der Nähe der maximalen Drehzahl, also kurz vor dem roten Bereich der Drehzahl-Anzeige am Armaturenbrett.
Ein Elektroauto lässt sich häufig deutlich günstiger versichern als ein vergleichbares Verbrenner-Modell. Im besten Fall können E-Auto-Besitzer bis zu einem Drittel der Kosten sparen.
Laut Bilanzbericht des BMU liegt der CO2-Vorteil von Elektroautos verglichen mit einem besonders sparsamen Dieselfahrzeug bei etwa 16 Prozent – gegenüber einem modernen Benziner bei 27 Prozent. Experten rechnen damit, dass sich dieser Trend in Zukunft noch verstärkt.
Ein Positionspapier des Umweltbundesamts verdeutlicht, dass Elektroautos gegenüber Verbrenner-Fahrzeugen beim Lärmschutz Vorteile aufweisen: im Bereich des Anfahrens und bei Geschwindigkeiten bis ca. 25 km/h. Elektromotoren sind für sich genommen leiser als Verbrennungsmotoren. Allerdings sind an einer Straße nicht nur der Fahrzeugmotor, sondern auch das Abrollgeräusch der Reifen sowie bei hohen Geschwindigkeiten aerodynamische Geräusche zu hören. Diesbezüglich liegen Elektro- und Verbrennerauto gleichauf.
Wie profitieren Unternehmen von E-Mobilität?
Immer häufiger profilieren sich Firmen im Wettbewerb durch umweltfreundliche Maßnahmen und weisen dazu auf die Nutzung elektrisch betriebener Fahrzeuge hin. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Deutsche Post, die mit Werbung auf ihre Zustellungsfahrzeuge mit Elektromotor aufmerksam macht.
Von diesen 5 Vorteilen profitieren Unternehmen:
- Die Stromkosten pro Kilometer sind niedriger als Benzinkosten.
- Bei einem Elektrofahrzeug ist zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer zu zahlen.
- Die Verschleiß- und Wartungskosten sind niedriger als bei Verbrenner-Fahrzeugen.
- Arbeitgeber sparen Lohnkosten bei privat genutzten elektrischen Dienstwagen.
- Beiträge für die Haftpflichtversicherung sind teilweise niedriger als beim Benziner.
Wirtschaftlich kann es durchaus Sinn machen, den Fuhrpark der Firma mit Elektroautos auszustatten. Damit es sich aber wirklich rechnet, sollten bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Etwa sollte die Länge der für gewöhnlich gefahrenen Strecken von einem E-Auto bewältigt werden können. Besonders für regelmäßige kürzere Touren innerhalb einer Stadt bieten sich E-Autos an.
Spültechnikspezialist Hobart baut Photovoltaikanlage und Ladepark für E-Fahrzeuge
Die Hobart GmbH in Offenburg hat 2020 gemeinsam mit dem E-Werk Mittelbaden eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach ihres Neubaus installiert. Die mehr als 1.000 Module haben eine installierte Leistung etwa 335 Kilowattpeak und versorgen neben den Produktions- und Verwaltungsgebäuden des Spültechnikspezialisten auch den Ladepark für Industriekunden – bestehend aus sechs Ladestationen. Die geräuscharmen Ladestationen sind mit den heute üblichen Ladeschnittstellen ausgestattet, so dass alle marktgängigen Elektrofahrzeuge geladen werden können. Mittels Ladepunkte des Typ 2-Anschlusses und einer Ladeleistung von bis zu 22 kW (Kilowatt) können zeitgleich sechs Elektrofahrzeuge „Strom tanken“. Weitere Information zu dieser wegweisenden Kooperation findet ihr hier!
Elektromobilität in Deutschland
Aktuelle Entwicklungen im Bereich der E-Mobilität
In Deutschland ist laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Energiewende „zentral für eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft“. Um die im Land gesteckten Energie- und Klimaziele erreichen zu können, müssen immer mehr Verbrenner-Fahrzeuge den E-Autos weichen. Bleibt die Frage: Könnte Deutschlands Energie-Infrastruktur das Szenario von 100 Prozent mit Strom betriebenen Fahrzeugen überhaupt bewerkstelligen?
Fakt ist, dass die derzeit produzierten Strommengen hierfür nicht ausreichen würden. Ein umfangreicher Netzausbau, der 20 bis 30 Prozent höhere Stromkapazitäten bereitstellt, wäre für eine komplette und dauerhaft sichere Umstellung auf Elektromobilität nötig. Denn problematisch ist nicht die benötigte Energiemenge, sondern auch deren Verteilung. Der nur langsam voranschreitende Netzausbau ist einerseits aufwendig, andererseits teuer.
Um eines Tages tatsächlich 100 Prozent E-Mobilität in Deutschland verwirklichen zu können, muss zudem die dafür nötige Infrastruktur an Ladesäulen gewährleistet sein. Besonders in ländlichen Regionen ist die Anzahl der verfügbaren Ladestationen für E-Autos in vielen Landesteilen noch zu gering. Die Bundesregierung plant – auf Basis der beschriebenen Rahmenbedingungen – bis 2030 mit sieben bis zehn Millionen zugelassenen Elektrofahrzeugen auf Deutschlands Straßen.
Ein Beratergremium der Bundesregierung hat errechnet, dass durch die flächendeckende Umstellung auf Elektromobilität in Deutschland bis zum Jahr 2030 rund 410.000 Arbeitsplätze gefährdet sind. Da ein E-Motor aus deutlich weniger Bauteilen wie herkömmliche Verbrenner besteht, blieben viele Arbeitsplätze bei den Automobilherstellern, Zulieferern, Tankstellen und Werkstätten auf der Strecke. Sie alle müssten umrüsten, um weiter bestehen zu können. Auf der anderen Seite bringt der Ausbau der E-Mobilität eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze im Bereich der Batterieproduktion mit sich.
Produktion von Batteriezellen in Deutschland
Wertvollste Bauteile eines jeden E-Autos sind die Batterien, die heute noch großteils von Lieferanten aus Drittländern kommen. Etwa 40 Prozent beträgt der Anteil der Batterie an der Wertschöpfung eines Elektroautos. Das BMWi hat daher die industrielle Fertigung von Batteriezellen für mobile und stationäre Energiespeicher als Schwerpunkt im sogenannten Energie- und Klimafonds (EKF) der Bundesregierung festgelegt und dafür fast drei Milliarden Euro bereitgestellt. Damit soll die technologische Kompetenz zur Batteriezelle am Standort Deutschland gebündelt und gestärkt werden. Außerdem soll auf Basis von Forschung und Innovation eine großskalige Produktion in Deutschland und Europa realisiert werden.
Elektroauto laden: eigene E-Tankstelle für zu Hause
Deutschlandweit stehen gemäß des laufend aktualisierten Ladesäulenregisters der Bundesnetzagentur rund 24.000 öffentliche Ladesäulen zur Verfügung (Stand: November 2020). Davon befinden sich rund 2.300 in Baden-Württemberg und fast 80 im Ortenaukreis. Das Ladenetz in der Ortenau wird übrigens immer engmaschiger. Wer sein E-Fahrzeug in der Region aufladen möchte, findet hier alle wichtigen Informationen.
Um unabhängiger von Kraftstoff-Preisschwankungen und vor allem im Alltag flexibler zu werden, errichten immer mehr umweltbewusste Menschen eigene Stromtankstellen auf dem Privatgrundstück. Diese sogenannten Wallboxen, also Ladestationen für E-Autos, können am Haus, an der Garage, am Carport oder sogar frei auf dem Boden installiert werden. Im smarten Online-Konfigurator des E-Werk Mittelbaden kannst du mit nur wenigen Klicks ein individuelles Wallbox-Angebot nach deinen Bedürfnissen sowie unter Berücksichtigung der örtlichen Begebenheiten erstellen lassen. Das ist zugleich ein weiterer Anreiz für Haushalte, die bereits grünen Strom über eine Photovoltaikanlage produzieren. Dieser kann zum Beispiel über einen Batteriespeicher gespeichert und für die Ladung des E-Fahrzeugs genutzt werden. Weitere Infos rund um das Thema Photovoltaik findest du in unserem Beitrag „Photovoltaik verständlich erklärt“.
Elektromobilität 2021: ein Ausblick
In den kommenden Jahren dürften die Kosten für Elektroautos durch immer höhere Stückzahlen weiter fallen. Zu beachten bleibt jedoch, dass die tatsächlichen Kosten immer stark vom individuellen Einsatzgebiet der Fahrzeuge abhängen. Während sich E-Autos und Plug-in-Hybride vor allem für städtisches Areal eignen, offenbaren sich bei Langstrecken einige Schwächen der E-Modelle (z.B. begrenzte Reichweite). Aber auch hier zeichnen sich aufgrund der Fortschritte bei Forschung und Batterie-Entwicklung deutliche Verbesserungen ab.
Deutschland bald Weltmarktführer für E-Autos?
Deutsche Automobilhersteller sollen ab 2021 Weltmarktführer für Elektrofahrzeuge werden. So prognostiziert es zumindest die im März 2020 veröffentlichte Studie „Electric Vehicle Index“ von McKinsey. Der Anteil deutscher Hersteller an der weltweiten E-Auto-Produktion wird demzufolge von 18 Prozent in 2019 bis ins Jahr 2024 auf rund 29 Prozent ansteigen. Mit über 1,7 Millionen produzierten batterie-elektrischen Autos und Plug-in-Hybriden ist Deutschland demnach bereits 2021, knapp vor China, Weltspitze.
Um zusätzlich den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland voranzutreiben, werden seit November 2020 private Ladestationen staatlich gefördert. Interessenten erhalten bei Installation eines entsprechenden Ladepunktes bis zu 900 Euro Förderung. Mit dieser Reform sollen bis Ende 2021 rund 50.000 weitere Stromtankstellen entstehen.
Die Ladepunkte müssen dabei einige Voraussetzungen erfüllen. So muss die Säule mindestens 11 Kilowatt Ladeleistung erbringen und intelligent zu steuern sein. Zudem darf der verwendete Strom nur aus erneuerbaren Energien stammen. Interessant wird diese Option also vor allem für Hausbesitzer, die bereits eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach installiert haben und nun den Sonnenstrom in Ladeenergie verwandeln können.
E-Auto zu Hause laden: 10 Tipps zur Wallbox
Als Wandladestation oder Wallbox (von englisch „wall box“ für Wandkasten) wird eine Ladestation für Elektroautos bezeichnet, die für die Befestigung an einer Wand oder Säule vorgesehen ist. Die Wallbox verbindet somit das Elektroauto mit dem Stromnetz. Auch (Wand-)Ladestation oder Wall Connector sind gängige Bezeichnungen. Die kleinen Ladestationen gibt es sowohl für den Innen- als auch Außenbereich.
Das lässt sich pauschal nur schwer sagen. Die Preisspannen reichen von etwa 500 bis etwa 2.000 Euro (ohne Installation). Dies erschwert mitunter die Wahl des richtigen Modells, denn zum Teil gibt es große Unterschiede, sogar bei Modellen auf gleichem Preisniveau. Die Vor- und Nachteile lassen sich im Detail nur durch spezielle Untersuchungen ermitteln. Der ADAC hat etwa in einer groß angelegten Testreihe 18 im Handel erhältliche Heim-Ladestationen getestet. Mit der Wallbox „Keba P30 X-Serie 22kW“ inklusive WLAN und vier Meter Anschlusskabel bietet das E-Werk Mittelbaden Kunden eine smarte Ladealternative, die vom ADAC die Test-Note 1,3 („sehr gut“) erhalten hat.
Eine Wallbox hat keinen direkten Netzanschluss. Sie wird an einen separaten Stromkreis in einem Haus angeschlossen. Ein spezielles Steuergerät (Electric Vehicle Charge Controller) regelt den Ladevorgang. Es kommuniziert mit dem Fahrzeug und bestimmt vor allem die Ladeleistung. Doch Vorsicht: Grundsätzlich sollte eine Wallbox ausschließlich von einem Fachmann installiert werden. Der prüft vorab, ob der heimische Netzanschluss für die Nutzung einer Wallbox ausgelegt ist. Fehlt zum Beispiel ein entsprechender Starkstromanschluss (i. d. R. Dreiphasenwechselstrom mit 400 Volt), muss dieser neu gelegt werden.
Keine Frage: Der Strom, der aus einer Wallbox kommt, ist genau derselbe wie aus normalen Steckdosen – meistens 400-Volt-Drehstrom mit 16 oder 32 Ampere. Dennoch lohnt sich eine Wallbox aus drei Gründen:
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Sicherheit
Herkömmliche Schutz-Kontakt-Steckdosen (SchuKo-Steckdosen) sind nicht dafür gedacht, über lange Zeiträume hohe Ströme auszuhalten. Speziell bei alten Elektro-Installationen kann das zu Problemen führen. Um dies zu vermeiden, besitzt eine Wallbox separate Sicherungen. Bei Ladeproblemen lösen zunächst diese aus und nicht gleich die Sicherung im Haus.
Zugleich verriegeln Wallboxen das Ladekabel und können somit, anders als herkömmliche Adapterkabel für SchuKo oder Drehstrom, nicht einfach ausgesteckt werden. Zusätzlich ist auf der Steckdose in der Wallbox erst Strom, wenn das Kabel auf beiden Enden mit Fahrzeug und Box verbunden ist – davor sind die Kontakte stromlos.
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Komfort
Ob an der Wand oder am Boden, in einem abgeschlossenen oder frei zugänglichen Bereich – eine Wallbox ist besonders deshalb komfortabel, weil sie genau da befestigt werden kann, wo es am besten passt. Lose Adapterkabel, die etwa in der Garage oder im Hof im Weg liegen und schmutzig werden, lassen sich so vermeiden.
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Vernetzung
Smart Home liegt im Trend. Viele Wallboxen sind daher mit intelligenten Funktionen ausgestattet. So zählt die Wallbox je nach Preisklasse die geladenen Kilowattstunden und meldet sie an das Smartphone, bietet Optionen zum zeitgesteuerten Laden und manche Geräte lassen sich sogar so mit der Photovoltaik-Anlage verbinden, dass das Elektroauto nur so viel Strom bekommt, wie die Solaranlage gerade liefert.
Eine Wallbox benötigt zumeist einen Drehstromanschluss mit einer Spannung von 400 Volt. Dabei kann man dreiphasig laden. Bei einer Stromstärke von 16 Ampere lässt sich damit eine Ladeleistung von 11 Killowatt (kW) erreichen.
Da für eine Ladestation stets ein Starkstromanschluss notwendig ist, sollte die Installation immer von einem Fachmann erledigt werden. Die Ansprechpartner für Energiedienstleistungen des E-Werk Mittelbaden stehen gerne für weitere Fragen zur Verfügung. Jetzt Kontakt aufnehmen und beraten lassen.
Vor der Anschaffung solltest du dich intensiv mit der Frage nach dem benötigten Ausstattungs- und Funktionsumfang beschäftigen: Soll es eine Zugangsbeschränkung geben? Wird der Strom separat abgerechnet? Muss das System flexibel erweiterbar sein? Wie viele Ladepunkte wären das im zukünftigen Maximalfall? Gibt es einen Diebstahlschutz?
Außerdem solltest du bei der Auswahl der Wallbox darauf achten, dass Informationen zum Ladestatus und zur Ladeleistung selbsterklärend und jederzeit einsehbar sind (Klartext-Display, beschriftete Leuchtdioden). Zugleich sind Ladekabel für die Wallbox in unterschiedlicher Länge erhältlich, damit die Ladesteckdose der E-Autos je nach Position (Front, Seite, Heck) erreicht werden kann.
Fast alle neueren Stromer sind heute mit einer 11-Kilowatt-Wallbox kompatibel. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte der Empfehlung des ADAC folgen und sich von vornherein für ein solches E-Auto-Modell entscheiden. Für die meisten Akkus in E-Autos sind 11 kW-Wallboxen ausreichend. Ein Beispiel: Sollte das Elektro-Fahrzeug mit einer 40-kWh-Batterie angetrieben werden, würde eine 11-kW-Wallbox rund 5 Stunden brauchen, um eine Vollladung zu erreichen.
Der beste Platz zur Installation einer Wallbox ist für gewöhnlich dort, wo das E-Fahrzeug (über Nacht) abgestellt wird: in der Garage, unter dem Carport oder am individuellen Stellplatz. Sogar an Straßenlaternen lassen sich die mobilen Ladestationen anschließen. Um den perfekten Standort für den eigenen Bedarf zu finden, empfiehlt sich eine Bestandsaufnahme mit einem Fachmann.
Der E-Technologie-Dienstleister Chargemap rechnet in Deutschland bis Ende 2020 mit rund 21.000 angeschlossenen Wallboxen und fast 70.000 vorbereiteten Anschlüssen. Demnach sind nur knapp zwei Prozent der Ladestationen für E-Autos an einem privaten Standort angeschlossen. Die genauen Verteilungen der Ladestationen nach Art des Standorts sowie weitere Statistiken gibt es auf dem Chargemap-Statistikportal.
Die öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Deutschland werden regelmäßig aktualisiert und auf der BNetzA-Website bereitgestellt.
FAQ: gute Fragen – hilfreiche Antworten
Momentan gehen viele Hersteller von einer Lebensdauer von acht bis zehn Jahren aus. Bislang sind Langzeiterfahrungen mit Elektroautos noch selten. Um Aussagen zur Zuverlässigkeit von E-Autos treffen zu können, hat der ADAC schon seit einigen Jahren ein paar Modelle im Dauertest. Bislang mit keinen modellübergreifenden Erkenntnissen.
In aktuellen Elektroautos werden Batterien bzw. Akkus mit geringem Gewicht und hoher Leistung verbaut. Es handelt sich dabei je nach Modell um Lithium-Ionen-Batterien oder Lithium-Polymer-Batterien.
- die Ladeleistung der Ladestation oder Steckdose
- die Kapazität des Akkus
- die Ladetechnik des E-Autos
Das lässt sich pauschal nur schwer sagen und hängt maßgeblich von den Faktoren aus Antwort 3 ab. An öffentlichen DC-Schnellladestationen mit Ladeleistungen von bis zu 150 kW können Ladezeiten von unter einer Stunde möglich sein. Hingegen benötigt man an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose mit angeschlossener Wallbox zum Vollladen eines E-Autos zwischen zwei und sechs Stunden, an gewöhnlichen Haushaltssteckdosen bis zu 14 Stunden.
Das ist je nach Modell unterschiedlich: Sogenannte Microcars sind auf 45 km/h begrenzt, Stadt-Elektroautos erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Die meisten kleinen Elektroautos können 100 bis 120 km/h fahren, während Sportwagen der Marke Tesla deutlich über 200 km/h erreichen.
Generell gilt: Alle Autos, die eine Zulassung bekommen, müssen gesetzliche Anforderungen erfüllen, die ein Höchstmaß an Sicherheit für die Autofahrer garantieren sollen – egal, ob ein Fahrzeug mit Benzin oder Diesel, Erd- oder Flüssiggas oder eben mit einer Batterie elektrisch betrieben wird. Übertragen auf Elektroautos heißt das, die elektrischen Komponenten müssen „eigensicher“ ausgelegt sein. Eigensicher bedeutet, dass der Stromfluss der Batterie unterbunden wird, wenn im System ein Defekt auftritt.
Zugleich gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass Elektroautos mit oder ohne Unfalleinwirkung eher zum Brennen neigen als Autos mit Verbrennungsmotor.
Abgesehen von der Reichweite schneidet ein Plug-in-Hybrid im Vergleich zum E-Auto meist eher schlecht ab. Doch es kommt fast immer auf die Situation an: In Deutschland werden vor allem Kurzstrecken zurückgelegt – im Durchschnitt etwa 11 Kilometer am Tag. Das meistern Plug-in-Hybride elektrisch. Selbst Pendelstrecken von ca. 40 Kilometern pro Tag schaffen die meisten Modelle. Wer auch immer mal Langstrecken fährt und sich hier keine Gedanken um passende Ladestationen unterwegs machen möchte, für den kann ein Plug-in-Hybrid eine Alternative sein. Allerdings: Ganz ohne „Planung“ geht’s auch hier nicht. Bevor der Tank leer ist, sollte auch bei klassischem Antrieb eine Tankstelle aufgesucht werden.
Wasserstoff lässt sich sauber aus erneuerbaren Energien erzeugen und ist in großen Mengen speicherbar. Deshalb tanken sogenannte Brennstoffzellenautos zwar Wasserstoff, fahren aber mithilfe eines Elektromotors und gehören somit zu den Elektroautos. Die Brennstoffzelle fungiert hierbei als Energiewandler. Sie wandelt den Kraftstoff Wasserstoff in elektrische Energie um. Damit lässt sich der Elektromotor antreiben. Die einzige Emission derartiger E-Fahrzeuge ist Wasserdampf. Abgase entstehen keine.
Seit dem 19. Februar 2020 werden in Deutschland auch gebrauchte E-Autos und Plug-in-Hybride im Zuge des Umweltbonus (Kaufprämie für Elektrofahrzeuge) bezuschusst. So können Förderungen von bis zu 6.000 Euro erstmals für junge gebrauchte Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride beantragt werden. Für Gebrauchte ist bisher kein Zuschuss ausgezahlt worden. Die neue Regelung ist bis Ende 2025 befristet. Allerdings dürfen die Gebrauchten nicht älter als 12 Monate und nicht mehr als 15.000 Kilometer gelaufen sein.
Laut einer Auswertung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) von Anfang 2020 gibt es weltweit bereits etwa 8 Millionen zugelassene E-Autos. Gemäß des aktuellen Global EV Outlook 2020 werden es bis zum Jahr 2030 etwa 245 Millionen E-Fahrzeuge sein.
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