Strom in der Region

Neue Lichter für die Nacht

Windkraftanlagen auf dem Nillkopf sind bereits mit der neuen Technik im Einsatz.

Windenergieanlage Nillkopf © Dimitri Dell

Windenergieanlage Nillkopf © Dimitri Dell

- Lesezeit: 3 Min

Leuchtsignale beim Nähern eines Flugobjekts 

Die sechs Windenergieanlagen auf der Prechtaler Schanze und die Anlage auf dem Pilfer sind mit einer neuen Beleuchtungstechnik ausgestattet und befinden sich derzeit im Testbetrieb. Seit Juli 2022 ist die Technik bereits bei zwei Windenergieanlagen auf dem Nillkopf funktionstüchtig im Einsatz. Offiziell nennt sich die neue Beleuchtung Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung von Windenergieanlagen (BNK). Sie befindet sich ganz oben auf dem Turm der Anlage, direkt über dem Maschinenhaus. Durch die neue Nachtkennzeichnung senden Windkraftanlagen nicht mehr – wie es zuvor der Fall war – die ganze Nacht über Leuchtsignale aus, sondern nur noch dann, wenn sich ein Flugobjekt nähert. Dadurch, dass die Signallichter nicht mehr die ganze Nacht über brennen, wird die Lichtverschmutzung, die nachts von Windenergieanlagen ausgeht, reduziert.

„Das wird den Anwohnern in den Ballungsgebieten um die Windenergieanlagen zugutekommen. Sobald wir die Testphase abgeschlossen haben, erlischt die durchgängige Nachtbeleuchtung“, erklärt Willi Lang.

Vonseiten des E-Werk Mittelbaden betreut er die Umsetzung der BNK in der Region.

Höhe der Anlage ist entscheidend

Mit der Umsetzung der BNK von Windenergieanlagen erfüllt das E-Werk Mittelbaden Auflagen, die im Erneuerbare-Energien-Gesetz von 2021 festgelegt worden sind. Bis Januar 2024 muss die Maßnahme umgesetzt werden, erklärt Lang. In der Region betreibt das E-Werk Mittelbaden insgesamt zehn Anlagen. Doch nur neun fallen unter die Auflage der Regierung. Betroffen sind ausschließlich Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe ab 100 Meter. Die Anlage auf dem Brandenkopf etwa ist von der Maßnahme ausgeschlossen, denn sie ist nur 60 Meter hoch. Seit knapp zweieinhalb Jahren arbeitet das E-Werk Mittelbaden an der Umsetzung der bundesweiten Auflage.
 

Keine Dauerbeleuchtung in der Nacht

Nach der Inbetriebnahme der neuen Beleuchtungstechnik auf dem Nillkopf im Juli 2022 wurde deren Funktionalität mehrere Monate lang auf den Prüfstand gestellt. Da alles glatt lief, wurde die BNK nun auch an den anderen Standorten installiert. Durch die neue Technik ist die Windenergieanlage dafür gerüstet, Signale eines sich nähernden Flugobjekts in einem Radius von zehn Kilometern zu detektieren. Die Kommunikation zwischen Flugobjekt und Windkraftanlage erfolgt per Transponder – ein Funk-Kommunikationsgerät, das üblicherweise in der Luftfahrt eingesetzt wird. Auf der Anlage am Nillkopf springt die Beleuchtung jetzt erst dann an, wenn sich ein Flugobjekt im betroffenen Radius befindet. „Das dauerhafte Leuchtfeuer während der Nachtstunden ist damit jetzt beendet“, sagt Willi Lang.

Sicherheit wird geprüft

Vor allem Rettungshubschrauber betrifft die neue Nachtkennzeichnung. Sie sind eine Herausforderung für die Technik. Denn die Landschaft im Schwarzwald, wo sich Berg und Tal abwechseln, ist komplex, was die Kommunikation zwischen Helikopter und Windanlage erschwert. „Rettungshubschrauber tauchen auch mal spontan aus einer Talsenke auf“, so Lang. In solchen Fällen könne es passieren, dass ein Helikopter unter den Transponder-Signalen der Windenergieanlage hindurch taucht. Um das zu vermeiden, arbeitet das E-Werk Mittelbaden mit anderen Betreibern von Windenergieparks zusammen, erreicht somit ein engmaschigeres Kommunikationsnetz. Aktuell prüft das E-Werk Mittelbaden mögliche Standorte für weitere Windenergieanlagen in der Region. Ziel ist es, in der Ortenau die regenerative Energieerzeugung auszubauen.

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